Sklaven der Finsternis by John French

Sklaven der Finsternis by John French

Autor:John French
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2018-10-26T12:21:28+00:00


Volk

Die Kammer war kugelförmig. Geschmolzenes, schwarzes Glas bildete die Haut der Wände. Aus ihnen ragten Stalaktiten hervor, deren Spitzen nadeldünne Finger waren, die auf das Ding zeigten, dass sich in ihrem Herzen befand.

Auf Volk wirkte es wie eine gewaltige Statue, die aus einem schwarzen Steinklotz gemeißelt worden war. Die Züge waren grob und schienen als überdeutliches Relief in den Stein gehauen worden zu sein. Die Glieder waren dicht an den Körper geschlungen, die Beine darunter gefaltet und die Arme eng darum gewunden. Sie erinnerte Volk an einen primitiven Gargoyle. Unter lidlosen Augen sah er gefletschte Zahnreihen. Gefaltete Flügel befanden sich auf dem Rücken und jeder der acht Arme, der über dem Oberkörper gekreuzt war, hielt eine andere Waffe: ein Messer, eine Axt, ein Schwert. Ketten hielten sie fest, waren um sie gewickelt, durchstießen den Stein und führten nach außen, an den Rand der Kammer. Die Kettenglieder glühten gelb und weiß vor Hitze. Tümpel voll geschmolzenem Metall, die über Öffnungen gefüllt wurden, die das Innere der Kammer übersäten, hingen in der Luft. Die Schatten über dem Lächeln mit den entblößten Zähnen der Statue wirkten im Schein des Hochofens noch dunkler.

Volk wollte wegsehen, doch sein Blick blieb auf der Statue. Erinnerungen durchströmten ihn und drückten sich in seinen Verstand wie Klauen in feuchten Lehm. Er spürte den Biss einer Steinklinge an seinem Hals und wusste, dass die Hand, die den Flintstein gespalten hatte, die erste war, die ein solches Werkzeug nicht zum Holzhacken oder Jagen genutzt hatte, sondern zum Morden. Er fühlte die Hitze auf seinem Gesicht, während ein Hammer auf gebogene Stahlstangen niederging und Hieb für Hieb ein Schwert schuf, das ein Lied der Eroberung in die Zukunft tragen würde. Er spürte den Stoß des Gewehrkolbens an seiner Schulter, schmeckte den Schwarzpulverrauch in seinem Hals, fühlte das Streicheln von tausend Werkzeugen des Todes, während sie zum ersten Mal Geschichte schrieben.

Argonis stellte sich neben ihn und plötzlich wurde ihm bewusst, dass die anderen mit ihm auf dieser steinernen Landzunge standen und die Statue betrachteten. Perturabo trat langsam vor, während seine Exorüstung sich leise surrend bewegte.

Volk versuchte, sich zu bewegen, konnte es aber nicht. Hitze durchströmte ihn und flüsterte, während sie seine Servos berührte und sich als Gemurmel in seinen Systemanschlüssen ausbreitete.

Sohn meines Sohnes. Volk hörte die Stimme, hörte ihren Hall, doch wusste, dass sie nur im Innern seines Schädels und zu ihm allein gesprochen hatte. Sie war tief wie der Klang ferner Geschütze. Ich habe so lange gewartet und dich beobachtet. Ich habe dir so viel zu geben.

Schmerz durchströmte ihn. Er fiel, ohne sich zu bewegen, und der Blick auf die Höhle war ein Kreis über ihm, der immer weiter schrumpfte, während er hinabstürzte. Jedes Stück Fleisch in seinem Körper fühlte sich an, als würde es kochen, und seine Nerven brannten, während seine Sehnen verkohlten. Er versuchte nach oben zu klettern, doch das Licht der Gegenwart nahm immer mehr ab. Alles, an das er sich erinnerte, war die Vergangenheit, die in Scherben lag: der erste Schnitt eines Messers durch seine Haut; das



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